Filderstadt ist eine hochdekorierte "fahrradfreundliche Stadt", die mit vielen Aktionen auf sich aufmerksam macht. Positiv ist, dass sie zum Radfahren im Alltag auffordert und mit Aktionen immer wieder versucht, in diesem verkehrsreichen Ballungsraum mehr Menschen aufs Rad zu bringen. Umso verwunderlicher ist es jedoch, dass sich Filderstadt, in den letzten Jahren immerhin mehrfach für den Pannenflicken nominiert, viele Entgleisungen erlaubt, die nicht den Gesetzen und Vorschriften entsprechen und damit Radfahrer in eine rechtliche Grauzone, zuweilen auch in Gefahr bringt. Radwege aller Arten und Qualitäten, auch ganz besondere Spezialitäten, finden sich kreuz und quer über Filderstadt verteilt. So gut wie alle separierten Radwege tragen "Blauschilder" (fast ausschließlich Zeichen 240 - gemeinsamer Fuß- und Radweg), die ein Fahrbahnverbot für Radfahrer darstellen. Diese Anordnung ist seit 15 Jahren nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen zulässig, nämlich wenn aufgrund besonderer örtlicher Verhältnisse eine erheblich erhöhte Gefährdung für die Verkehrsteilnehmer besteht (§ 45 Absatz 9 der Straßenverkehrsordnung – StVO). Filderstadt leistet sich übrigens einen Radverkehrsbeauftragten und hat bedauerlicherweise keinerlei Reaktionen auf die früheren Pannenflickennominierungen aus den Jahren 2012 und 2008 gezeigt.
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Nachtrag: Nach vergeblichem Hoffen bei den Pannenflicken-Nominierungen in 2008 und 2012 hat die diesjährige Nominierung zu einer Reaktion aus Filderstadt geführt. Vom Projekt "radhaus" ging eine recht ausführliche Stellungnahme ein. Positiv daran: Es wird deutlich, dass man sich in Filderstadt um die Förderung des Radverkehrs bemüht und dabei auch über Sicherheitsaspekte nachdenkt. Allerdings sind die aus letzterem gezogenen Schlüsse teilweise weder zeitgemäß noch dienen sie tatsächlich der Sicherheit des Radverkehrs. Manche entsprechen nicht mal den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Wer sich selbst ein Bild machen möchte findet die Stellungnahme hier. Einige der Aussagen darin konnten wir nicht unkommentiert lassen, weshalb wir unsere Ansichten dazu ebenfalls geschildert haben.