Hamburg wird von dort ansässigen Alltagsradlern häufig als "Radfahrer-Hölle" bezeichnet. Da scheint es ins Bild zu passen, dass man sich auf Seiten der Obrigkeit zumindest in der hier geschilderten Situation wenig Gedanken um Sicherheitsaspekte beim Aufstellen von Baustellenschildern gemacht hat. Im Steinhauerdamm kurz nach der Kreuzung Lübecker Straße wurde ein großes Schild mit Hinweisen auf eine längerfristige Straßensperrung so aufgestellt, dass es etwa in Kopfhöhe eines Radlers weit in den dort benutzungspflichtigen Radweg hineinragt. Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht besteht dadurch die Gefahr, sich schwer zu verletzen. Gleiches gilt beispielsweise aber auch bei stärkerem Fußgängeraufkommen, wenn ein Radfahrer sich darauf konzentriert, diese nicht zu gefährden und das Hindernis deshalb erst (zu) spät wahrnimmt.
Der Einsender hatte sich unter anderem an die örtliche Polizei gewandt und auf die Gefahrensituation hingewiesen. Dort zeigte man allerdings nur wenig Problembewusstsein und meinte, mit dem Aufstellen einer zusätzlichen Bake wäre die Gefahr entschärft. Auf näherliegendere und die Gefahr auch tatsächlich entschärfende Lösungen kommt man in Hamburg wohl nicht. Wie wäre es beispielsweise, das Schild einfach einen Meter höher anzubringen?
Würde das Schild in die Fahrbahn statt in den Radweg hineinragen, so wäre vermutlich schon längst etwas geschehen...
Google-Maps-Link zur Örtlichkeit
Siehe auch den Artikel des ADFC Hamburg
Nachtrag: Die zuständige Verkehrsdirektion hat sich für unseren Hinweis auf die Gefahrenstelle im Zuge der Information über die Pannenflicken-Nominierung bedankt und mitgeteilt, dass die Hinweistafel versetzt wurde. Ein mitgesandtes Foto dokumentiert die Umsetzung des Schildes. Wir meinen: Es ist gut und richtig, dass die Gefahrenstelle entschärft und das Schild versetzt wurde. Unverständlich bleibt aber, warum dies erst nach dem Hinweis auf die Pannenflicken-Nominierung geschah und nicht bereits mit der oben erwähnten Eingabe des Einsenders bei der örtlichen Polizei.