- Initiative Cycleride

Jeder Radfahrer ist ein Auto weniger im Stau....

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Sicher Rad fahren

Fahrweise

Sie führen ein Fahrzeug

Grundsätzlich muss jedem Radfahrer bewusst sein, dass er ein Verkehrsmittel bewegt, mit allen Rechten und Pflichten behaftet.

Die anderen sind härter

Nicht wegzudenken ist ganz klar die Gefährlichkeit, die vom motorisierten Verkehr ausgeht. Kraftfahrzeuge sind schnell, schwer und hart! Zudem haben sie eine eingeschränkte Übersichtlichkeit, z.B. den "Toten Winkel".

Im Zweifel lieber nichts riskieren

Generell sei also jedem Radfahrer empfohlen, lieber auf sein Recht zu verzichten, anstatt einen Unfall zu riskieren, bei dem er grundsätzlich den größeren Schaden erleiden dürfte.

Wir empfehlen daher, äußerlich offensiv (nicht rücksichtslos!) aufzutreten, tatsächlich jedoch defensiv Rad zu fahren und generell mit Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer, aber auch der Verkehrsführung zu rechnen.

Radfahrer sind Teil des Verkehrs

Grundsätzlich braucht ein Radfahrer kein schlechtes Gewissen zu haben, weil er etwa den motorisierten Verkehrsfluss hemmt. Innerorts ist die Durchschnittsgeschwindigkeit bei Kfz im normalen Verkehrsfluss in etwa gleich, wie die eines sportlichen Radfahrers, d.h.: An der nächsten Ampel sieht man sich wieder. Fahrt also möglichst selbstbewusst.

Mit "Idioten" rechnen

Der "Überholzwang" von Kfz-Führern jedoch macht es Radfahrern regelmäßig schwer. Deshalb sollten Radfahrer v.a. bei Gegenverkehr nicht ganz am Fahrbahnrand entlang fahren, sondern etwas Abstand halten. Selbst die Gerichte beurteilen einen Abstand von bis zu 80 cm (in etwa da wo der rechte Autoreifen entlangläuft) für vertretbar, damit sich nicht die Autofahrer zu knapp an einem vorbeiquetschen, etwa bei Gegenverkehr. Wird dennoch knapp überholt und dann, wie es bei langen LKW und Bussen öfters vorkommt, "zugemacht", verbleibt noch ein Ausweichraum zum Fahrbahnrand. Das gilt auch für plötzlich auftauchende Scherben oder Äste auf der Fahrbahn.

Haltet daher etwas Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand, damit ihr Hindernissen rechtzeitig ausweichen könnt und Autofahrern nicht zum Vorbeizwängen trotz Gegenverkehrs verleitet.

Mögliche Mittel, den nachfolgenden Verkehr nicht zum knappen Überholen zu verleiten, sind auch: Wiegetritt fahren ("aus dem Sattel gehen"), leichte, scheinbar unkontrollierte "Schlenker", Blick nach hinten zum Verkehr, kontrollierende Handzeichen an diesen wie "Stop, nicht überholen", aber auch ein Wink "Jetzt können Sie überholen".

Weiterhin gibt es aber auch Radfahrer, die sehr knapp und unerwarteterweise überholen und dies weder durch klingeln noch durch rufen ankündigen. Deshalb möglichst gar keine Schlenker machen, öfter mal nach hinten sehen, Fußgängergruppen nur überholen, wenn von hinten niemand naht usw. .

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Umsichtiges Fahren ist das A&O. Sich auf's Gehör verlassen kann dramatische Folgen haben, erst recht, wenn ein anderer, schnellerer Radfahrer folgt. Bremsen, anhalten, abbiegen, wenden oder ähnliches sollte nur erfolgen, wenn Klarheit über den nachfolgenden Verkehr herrscht. Dazu gehört rechtzeitiges Umsehen und Einordnen. Deutliche Handzeichen sind äußerst wichtig, sollte im, z.B. vor einer Bremsung, rechtzeitig davor erfolgen. Vor dem Abbiegen ist es dann natürlich wieder angebracht, mit beiden Hände an den Lenker zu greifen.

Nicht auf Gehwege fahren

Radfahren auf dem Gehweg ist nicht nur verboten, sondern auch höchst gefährlich und ohne jegliche Rechtssicherheit. Kinder bis zu ihrem 8 Geburtstag müssen jedoch, bis zu ihrem 10. Geburtstag dürfen sie den Gehweg benutzen. Hierbei ist Schrittgeschwindigkeit unbedingt erforderlich!

Wie sich Eltern in Begleitung von kleinen gehwegpflichtigen Kindern verhalten sollen, ist rechtlich leider nicht festgelegt. Das führt immer wieder zu Problemen. Wir empfehlen, je nach Situation entweder gemeinsam den (guten, breiten) Gehweg vorsichtig zu befahren, oder die (wenig verkehrsreiche) Fahrbahn.

Radwegbenutzungspflicht

Benutzen Sie Radwege, das sind Wege mit den sogenannten Blauschildern mit Radsymbol, Radfahrer und Fußgänger übereinander (gemeinsamer Weg) oder nebeneinander (getrennter Weg), beachten Sie bitte, dass diese sich als deutlich gefährlicher erwiesen haben, als ursprünglich angenommen. Das subjektive Sicherheitsgefühl entspricht nicht den objektiven Unfallzahlen. Schwere Unfälle ereignen sich unerwarteterweise häufig mit Autos, die aus Grundstückseinfahrten kommen, an unübersichtlichen Kreuzungen abbiegen oder beim Parken unvorsichtig die Beifahrertüren aufreißen. Querende Fußgänger, Kinder, Hunde, Inlineskater, Mülltonnen, Volksmärsche, Falschparker und Unrat gehören ebenfalls zu den Gefahrenquellen. Erscheint Ihnen ein Radweg, ob mit Blauschild oder leidiglich Fahrradsymbolen (Radweg ohne Benutzungspflich - früher: "Anderer Radweg") deutlich gefährlicher, als die Fahrbahn, lassen sie diesen besser links liegen.

Aber: Sie können hierdurch rechtlich benachteiligt werden. Und genau das ist eine der Hauptschwerpunkte unseres Tuns: Schlechte/gefährliche Radwege darf es nicht geben, schon gar nicht mit Benutzungspflicht! Leider ist das nach wie vor Wunschdenken.

Achten Sie auf die Radwegsschilder. Sind diese nicht in Ihrer Fahrtrichtung aufgestellt, sind Sie als "Geisterradler", z.B. linksseitig unterwegs, die nicht nur selbst sehr viele Unfälle verursachen, sondern an Kreuzungen und Ausfahrten ein mehr als 12-faches Unfallrisiko eingehen.

Rechtslage auf Radwegen

Seien Sie sich auf gemischten Fuß- und Radwegen immer bewusst, dass die Gleichberechtigung nur theoretisch besteht. Sie müssen also etwa bei Fußgängern oder Kindern extrem vorsichtig sein. Fahren Sie nicht nebeneinander, wenn Sie nicht weit genug sehen können, ob nicht etwa Gegenverkehr kommt. Passiert etwas, haften Radfahrer gegenüber Fußgängern und Kindern oft zu 100%, selbst wenn diese sich grob falsch verhalten haben.

Verhalten an Ampeln

Sie dürfen an Autoschlangen, etwa vor Ampeln, vorsichtig rechts an den Kfz vorbeifahren. Wir empfehlen Ihnen dennoch, dies erst dann zu tun, wenn es sich "wirklich lohnt", etwa ab sechs Autos bzw. bei sehr kurzen Ampelphasen. Auch dann sollten Sie spätestens schräg vor dem zweiten Auto stehenbleiben und sichergehen, dass Sie dessen Fahrer gesehen hat. Fahren Sie bis ans erste Auto vor und werden im "Toten Winkel" übersehen, kann das tödliche Folgen haben. Kfz-Führer vergessen sehr oft, den Blinker zu setzen!

Beleuchtung

Grundsätzlich ist eine feste Beleuchtung am Fahrrad vorgeschrieben. Nur bei "Rennrädern" unter 11 kg muss diese bei guter Sicht nicht montiert sein, aber mitgeführt werden. Bei Verkehrskontrollen wird nur selten diskutiert, was ein Rennrad ist, und eine geeichte Waage haben die Polizisten üblicherweise nicht dabei.

Im eigenen Interesse sollte man eine Beleuchtung am Fahrrad montiert haben oder zumindest mitführen. Man kann nie ausschließen, erst in der Dunkelheit zurück zu kommen, und auch am Tag kann es wegen Regen oder Nebel nötig sein, die Beleuchtung einzuschalten. Systeme mit Nabendynamo haben üblicherweise eine Einschaltautomatik, sodass Sie ohne eigenes Zutun beleuchtet durch Tunnel und Garagen fahren. Verwenden Sie akku-betriebene Beleuchtung, nehmen Sie sicherheitshalber noch Ersatz-Akkus mit.

Reflektoren

Sollte tatsächlich mal alles Licht ausfallen, bleiben Ihnen nur die Schutzwirkung von heller Kleidung und Reflektoren. Achten Sie darauf bei der Schuh- und Helmwahl und bringen Sie gegebenenfalls zusätzliche Reflektoren an. Die »störenden« vorgeschriebenen Radreflektoren bei sportlichen Design-Rädern kann man notfalls auch mit kaum sichtbaren Reflexstreifen »umgehen«. Ganz ohne und womöglich noch komplett in Schwarz gekleidet, sollte man aber bei Dunkelheit niemals unterwegs sein. Das gilt übrigens auch für Fußgänger.

Viel Spaß!

Zu guter Letzt: Fahren Sie möglichst viel, auch längere Strecken. Je öfter Sie das Rad benutzen, desto sicherer können Sie sich damit fortbewegen. Überdies macht es dann auch deutlich mehr Spaß!

Fahrradtechnik

Nicht nur die Fahrweise, auch das Fahrrad selbst trägt zur Sicherheit bei.

Inspektion

Inspizieren Sie Ihr Fahrrad vor jeder Fahrt. Funktionieren alle Teile gut? Sind die Bremsen und die Beleuchtung in Ordnung? Stimmt der Luftdruck in den Reifen und haben die Felgen einen guten Rundlauf? Falls Sie sich hierbei nicht sicher sind, gönnen Sie Ihrem Rad einen kleinen Check pro Jahr, bei dem der Fachhändler Sie auf mögliche Mängel hinweisen und diese auch abstellen kann. Und vertrauen Sie nicht blind jedem Fahrradmechaniker. Darunter gibt es - wie überall - Schlamper und schlecht ausgebildete Konsorten. Deshalb eignen Sie sich zumindest ein Stück weit etwas fahrradtechnisches Wissen an.

Reifendruck

Mit absinkendem Druck sinkt die Fahrstabilität des Rades, sowie die Pannensicherheit und Langlebigkeit Ihrer Reifen und Schläuche. Dagegen steigt der Rollwiderstand erheblich. Der vorgeschriebene Reifendruck ist auf der seitlichen Reifenflanke aufgedruckt. Eine ordentliche Radpumpe mit Manometer ist abolut empfehlenswert. Klapperdinger vom Discounter gehören nicht dazu.

Bremsen

Es ist vorgeschrieben, dass am Rad zwei wirksame Bremsen angebracht sein müssen. Es ist auch sinnvoll dieser Vorschrift nachzukommen, denn eine Bremse kann aus diversen Gründen plötzlich nicht mehr funktionieren. Fixie-Räder sind deshalb zweifelhaft, auch wenn es Kult ist/sein soll. Sicherheit muss vorgehen.

Licht

Achten Sie immer auf gut funktionierendes Licht. Informieren Sie sich über gute Scheinwerfer, Rückleuchten und Dynamos. Mit LED als Leuchtmittel und mit Nabendynamos ist die Fahrradbeleuchtung heutzutage deutlich zuverlässiger und komfortabler als im letzten Jahrtausend. Tipp: Nehmen Sie zumindest bei längeren Touren bzw. Dunkelheit immer noch eine (kleine) Notfallleuchte mit. Denn Sie haben i.d.R. nur einen Hauptscheinwerfer.

Korrosion und Materialermüdung

Rost am Rad kann v.a. bei tragenden Teilen dramatisch enden. Neben einer guten Allgemeinpflege sollten Sie Stahlbauteile regelmäßig begutachten. Verrostete Sattelstützen, Lenker und deren Vorbauten können gefährliche Stürze, v.a. bei schneller Fahrt durch ein übersehenes Schlagloch verursachen. Bei Aluminium und Carbon können Ermüdungsbrüche vorkommen, die nur bei fachmännischer Begutachtung vorher erkannt werden. Rad fahren ist durchaus auch mit High-Tech verbunden, da es aber keinen TÜV gibt, müssen Sie entsprechend Vorsorge treffen.

Reflektoren

Bei Reflektoren heißt es: Je mehr, desto besser. Die StVZO schreibt Reflektoren nach vorne, hinten, seitlich in/an den Rädern und an den Pedalen vor. Sollten Sie aus optischen Gründen oder weil es für Klickpedale einfach keine Reflektoren gibt, hierbei "sparen", empfehlen wir Ihnen zumindest Klebereflektoren in Silber (auf Aluminium/Stahl) und/oder Ihrer Rahmenfarbe zu verwenden. Unauffällige Stellen sind z.B. Vorbau, Sattelstütze, Kurbel, untere Gabelscheiden (z.B. zur Befestigung von Tachokabeln) und Sitzstreben. Hilfreich sind auch Reflektoren an Rucksäcken, Schuhen, Jacken und Satteltaschen.

Richtig einstellen

Ein gut eingestelltes Rad in Bezug auf Sattelhöhe, Bremsgriffanordnung, Vorbau- und Lenkerstellung dient nicht nur der Effizienz beim Radfahren, sondern auch der Sicherheit. Sie können schneller und besser reagieren und haben Ihr Rad jederzeit "im Griff".

Die Eingabe "richtige Rahmenhöhe Fahrrad/Rennrad/Mountainbike in den Suchmaschinen führt oft zu Online-Händlern und geben schon mal gute Orientierungswerte. Menschen sind aber unterschiedlich geschaffen. Es gibt Kurzbeiner, Langbeiner, usw. . Neben der Körpergröße sollte auch die Schrittlänge und am besten auch die Armlänge berücksichtigt werden.

Vorsicht Bauernfänger

Grundsätzlich warnen wir vor den sogenannten "Supermarkträdern", als spitze in Funktion und Ausstattung und mit erstaunlichen Preisnachlässen beworben. Diese sind in der Realität jedoch allzuoft mangelhaft ausgestattet, mit fragwürdig geringer Lebensdauer, stattdessen oft mit Federgabel oder gar einer Vollfederung ausgestattet, die den versprochenen Komfort nicht bieten. Zudem sollten Sie bedenken, dass billige Materialien niemals die Sicherheit (z.B. Bruch von Gabel, Vorbau, Lenker, Sattelstütze etc.) bieten können, wie echte Markenräder. Bevor Sie ernsthaft verunfallen, sparen Sie lieber noch einen Monat auf was besseres oder kaufen Sie etwas gutes Gebrauchtes. Fahren Sie ruhig auch mal in einem großen Radladen ein gutes Fahrrad zur Probe, um den Unterschied zu erkennen.

Beachten Sie: Je mehr Technik Ihr Rad hat, desto mehr kann kaputt gehen und desto größer ist der Wartungsaufwand. Vor allem Federgabeln und Vollfederungen benötigen große Aufmerksamkeit! Zudem haben Sie bei einem vollgefederten Supermarktrad oft mehr als 20 Kilogramm den Berg hochzubewegen. Als sinnvollen Komfort betrachten wir bei Mountainbikes dicke Reifen, eine gute Federgabel und ggf. eine Sattelstützenfederung. Trekkingräder brauchen in der Regel keine Federgabel. Bei Rennrädern empfehlen sich Reifenbreiten von mind. 25 mm.

Linkhinweise

Argumentationshilfen

Straßenverkehrsrecht erklärt:
 
Radverkehr:
 
Charity:
 
Klima und Umwelt:

 

Wolfgangs (radverkehrspolitische) Videos

Radwege im April 2021 - plus Sandbaustelle

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(warum eine Radwegbenutzungspflicht Unsinn ist)

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